| Appenheimer Straße |

Appenheimer Straße 1966
Foto: Herbert Hissenauer

Appenheimer Straße, 1966

Radsporthalle

Radsporthalle, 1960
Radsporthalle, 1960

Radsporthalle | Radsportverein 1889 e. V.

 

Der Entschluss des Radsportverein Gau-Algesheim, eine eigene Trainingshalle zu errichten, hatte drei Gründe und einen Vater. Hinter der Sache steckte Johann Krichten, Vorsitzender des Vereins von 1952 - 1967.

Grund 1: bis 1949 waren die Gau-Algesheimer Sportvereine nach einer Anordnung der französischen Besatzungsmacht in der Sportvereinigung zusammengeschlossen. Nach der wieder gewonnenen Selbständigkeit der Vereine betrieb Anfang der fünfziger Jahre die Sportvereinigung von 1910 wieder den Zusammenschluss, freilich mit anderen Absichten. Der Radsportverein stand von Anfang an dieser Entwicklung ablehnend gegenüber und bekräftigte dies mit dem deutlichen Beschluss einer außerordentlichen Generalversammlung vom 25.09.1954 zu Gunsten des Fortbestands des Radfahrervereins. In dieser Sitzung wurde erstmals offen vom Bau einer eigenen Halle gesprochen, die nur Wenige aus den anderen Vereinen den Radfahrern zutrauten.

Grund 2: die Trainingssituation in der Halle des Turnverein "Eintracht" und im Saalbau Kühn, in dem die meisten Veranstaltungen der Gau-Algesheimer Vereine und Verbände stattfanden, war ganz und gar unbefriedigend.

Grund 3: seit der Jahreshauptversammlung 1957 hatte der Verein eine bis heute bewährte Organisationsstruktur für den Sportbetrieb gefunden. Zugleich war eine wachsende Zahl an Schülern und Jugendlichen, die das Kunstradfahren oder das Radballspiel üben wollten, dem Verein beigetreten. Gerade diesen jungen Sportlern sollte es ermöglicht werden, sportliche Erfolge über den eigenen Verband hinaus zu erringen. Es musste also etwas unternommen werden.

 

Die Jahreshauptversammlung 1959 im Weinhaus Jost beschloss den Bau einer eigenen Trainingshalle. Zu einem geschenkten Grundstück an der Appenheimer Straße wurde weiteres Gelände erworben.

 

Am 8. Mai 1960 konnte die Radsporthalle ihrer Bestimmung übergeben und eingeweiht werden.

Eine Erweiterung erfuhr die Halle bereits 1969/70 um sechs Meter durch den Anbau einer Küche, von Duschräumen, einem Jugendraum und einem Heizungsraum.

Am 8. Mai 1988, 28 Jahre nach der Einweihung der Halle, konnte ein weiterer Anbau zur Straßenseite hin seiner Bestimmung übergeben werden.

1995/96 wurden der Hallenboden und die sanitären Anlagen gründlich saniert. Mit der Erneuerung des Hallendaches im Mai/Juni 2000 wurde die nächste Etappe der Hallensanierung eingeläutet. Fenster und Holzverschalung wurden in Eigenleistung neu gestrichen.

2004 lösten undichte Kanalrohre Setzschäden am Fundament, am Mauerwerk und unter dem Hallenboden der Radsporthalle aus. Der alte Kanal wurde stillgelegt und die Schäden nach und nach behoben.

Eine große Investition tätigte der Verein 2005 mit dem Bau einer Photovoltaik-Anlage.

Schließlich war auch die Erneuerung des Hallenbodens nicht mehr aufzuschieben. Im Sommer 2008 wurde ein neuer Boden verlegt. Die Radsporthalle erhielt neue Fenster an der Südseite und einen modernisierten Schankraum.

Am 10. Juli 2009 wurde schließlich ein überdachter Jugendgrillplatz an der Bergseite der Halle eingeweiht.

 

 

(Auszug aus der Festschrift zum 50jährigen Jubiläum der Radsporthalle 2010. Bilder und Texte wurden vom 1. Vorsitzenden des Radsportverein, Hermann Schön, zur Verfügung gestellt. Danke!

Radsporthalle, 2010
Radsporthalle, 2010